Kampf dem Finanzkrebs

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Grenzenloses Wachstum kennt die Natur nicht. Selbst das Weltall ist begrenzt, auch wenn es sich dem Menschen grenzenlos präsentiert. Dennoch gibt es eine Ausnahme: den Krebs. Diese Krankheit kommt jedoch spätestens mit dem Tod des bedauernswerten Lebewesens zum Stillstand. Dies sollte Mahnung für politisch Verantwortliche sein, weiterhin tatenlos dem Bankenwesen zuzuschauen, wie es krebsartig über die Märkte herfällt. Die Konsequenzen dieses Nichthandelns gegenüber dem Finanzsektor wird fatale, tödliche Folgen haben.

In der Natur gibt es grenzenloses Wachstum nur beim Krebs. Wohin diese Krankheit führt, ist hinlänglich bekannt. Warum dann verschiedene Akteure in Politik und Unternehmen meinen, dass eine Wirtschaft grenzenlos wachsen kann, ist nur mit mangelnder Einsicht und gering entwickeltem Verstand zu erklären. Alleine schon begrenzt zur Verfügung stehende Rohstoffvorkommen bremsen kühne Wachstumsträume zwangsweise auf das reale Maß. Wer mehr Wachstum möchte, muss zum Parasiten werden, der auf Kosten eines Wirts lebt.

Diesen Weg geht zum Beispiel der Finanzsektor. Dieser bemüht sich um höchstes Wachstum auf Kosten der Bürger sowie der mittelständischen Realwirtschaft. Der CO2-Handel ist nur der Anfang, den sich raffinierte Akteure ausgedacht haben, um leistungslos Kasse zu machen. Auch hoch verschuldete Staaten und klamme Kirchen erklimmen freudig den CO2-Zug, verspricht dieser doch die Fahrt zu noch mehr Steuern beziehungsweise Spenden, mit denen das Klima, besser gesagt der Wettergott, besänftigt werden soll.

Wer hätte je gedacht, dass aufgeklärte Bürger von Industrienationen diesen Zusammenhang nicht verstehen und sich praktisch auf das Niveau von Insulanern begeben, die Waldgeister fürchten und den Mond für eine gute Ernte anbeten? Die aktuell stark gestiegenen Steuereinnahmen in Milliardenhöhe sind nichts anderes als die Früchte eines unter anderem Namen fungierenden Ablasshandels, der dem Bürger unter dem Deckmantel des Umweltschutzes schmackhaft gemacht wird.

Aber auch Unternehmen haben erkannt, wie man Wachstum in einem gesättigten Markt realisieren kann. Die Versicherungswirtschaft hat entdeckt, dass man wertlose Pappe ähnlich vergolden kann, wie bedrucktes Papier, das sich Geldschein nennt und keinen realen Wert kennt, da es keine Goldunterlegung mehr gibt. Das Wissen um den Wert ist dem Glauben um den Wert gewichen. Raffinierte Akteure haben diese Tatsache erkannt und ein System ersonnen, das Bestreben von Unternehmen nach höchster Produktqualität ebenso zu Geld zu machen.

Das Qualitätsmanagement wurde daher mit einem Zertifikateverkauf zu einer weiteren Art Ablass-System umgearbeitet. Nur wer alle paar Jahre Unsummen auf den Tisch von TÜV & Co. legt, darf glauben, dass er Qualität liefert, obwohl es der gemolkene Firmenchef ganz sicher weiß.

Es ist offensichtlich, was sich hinter dem Zertifizierungszwang verbirgt: Eine raffinierte Gelddruckmaschine, die sich zudem bestens zur Spionage eignet. Während Journalisten vor der Reportage schon einmal den Fotoapparat beim Werksdienst „wichtiger“ Unternehmen hinterlegen müssen, wird gegen Bares alle paar Jahre dem Prüfinstitut erzählt, wie man dieses oder jenes im Unternehmen macht, um die Qualität zu erreichen, auf die man Wert legt. Ist man wirklich so blauäugig zu glauben, dass diese Informationen in allen Fällen nicht an die ausländische Konkurrenz weitergegeben werden?

Vor einiger Zeit wurde sogar bekannt, dass selbst Router oft Spionagewerkzeuge sind, da sie eine geheime Funktion besitzen, die gesendete Nachrichten nicht nur an den legalen Empfänger, sondern auch an den US-Geheimdienst übermitteln. Sogar gängige PC-Mäuse aus China-Fertigung werden mit speziellen, auf Messen verschenkten Mauspads zum Spionagewerkzeug. Wo bleibt der Aufschrei unserer Minister und Wirtschaftsführer?

Zu allem Überfluss wird nun auch noch ein Freihandelsabkommen zwischen den USA und Europa ausgehandelt, das weitreichende Folgen für Unternehmen und Bürger haben wird. Kann man mit einer Nation so ein Abkommen schließen, die skrupellos zum eigenen Vorteil spioniert und über die Diplomatin Victoria Nuland erkennen lässt, dass man für Europa nicht mehr, als ein „Fuck the EU“ übrig hat? Wer als Unternehmenslenker nur Vorteile in diesem Abkommen sieht, jedoch nicht die Gefahren erkennt, die langfristig auch ihn bedrohen, hat als Unternehmer eigentlich schon den Offenbarungseid geleistet.

Momentan sind die USA alles andere als ein verlässlicher Handelspartner. Dies hat auch der ehemalige US-Präsident Jimmy Carter erkannt. Er sagte, dass in Amerika momentan keine Demokratie herrscht. Dies ist auch in Europa immer weniger der Fall. Die Unruhen in Italien, Spanien, Griechenland und der Ukraine-Krieg sowie die durch Kampfeinsätze der Nato beziehungsweise der USA angefachten Flüchtlingsströme zwingen zu einer Neubewertung der europäischen Idee, damit nicht der gleiche Fehler gemacht wird, der bereits zweimal die Welt anzündete. Aber dieser Wunsch wird wohl ein solcher bleiben. Erst wenn der Krebs sein Werk verrichtet hat, wird wieder Normalität in die Welt einkehren. Fragt sich nur, was dies für eine Welt sein wird.

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