Der Fall Aiwanger und seine Folgen

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Wer anderen eine Grube gräbt…

Mit der Behauptung, dass der Vorsitzende der Freien Wähler, Hubert Aiwanger, ein antisemitisches Schriftstück verfasst habe, hat die SZ einen Stein ins Rollen gebracht, der große Wellen schlägt und wohl das Zeug hat, politische Umwälzungen auszulösen. Doch womöglich ganz andere, als sich die Urheber erhoffen.

Wenn es um harmlose Jugendsünden geht, sind viele Menschen gerne bereit, diese mit einem Augenzwinkern abzuurteilen, wenn sich daraus keine echten Schäden ergaben. Ganz anders aktuell bei Hubert Aiwanger, dem Vorsitzenden der Freien Wähler. Mitten im Wahlkampf wurde aus dem Nichts heraus von der Süddeutschen Zeitung die Meldung lanciert, Aiwanger habe als 17-Jähriger ein antisemitisches Pamphlet verfasst [1].

Zwar wurde mittlerweile bekannt, dass das fragliche Schriftstück von dessen älteren Bruder verfasst wurde, doch stellt sich die Frage, warum die zuständigen Redakteure dies nicht vorab in Erfahrung gebracht haben. Journalisten haben schließlich eine große Verantwortung. Wieso wird so ein Text überhaupt veröffentlicht, schließlich besitzt er keinerlei nachrichtlichen Wert und ist schon gar nicht antisemitisch, wie selbst der Historiker Michael Wolffsohn feststellte [2].

Während Bundeskanzler Olaf Scholz nicht vorgehalten wird, bereits mit den DDR-Diktatoren an einem Tisch gesessen zu haben und deren kruden Ideen zu teilen, kann Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck problemlos äußern: „Vaterlandsliebe fand ich stets zum Kotzen. Ich wusste mit Deutschland noch nie etwas anzufangen und weiß es bis heute nicht.“

Hubert Aiwanger jedoch wird vorgehalten, als Jugendlicher schlimme Dinge niedergeschrieben zu haben. Es ist für den erstaunten Leser daher klar, dass es darum geht, am 8. Oktober einen Politikwechsel in Bayern zu erreichen. Es wird sich wohl jedoch herausstellen, dass dieser Wechsel ganz anders ausfällt, als von den Initiatoren erhofft.

Vielen Dank für Ihre Lesezeit!

Ihr Wolfgang Fottner


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