Didi und die geistig Halbstarken
Das Volk der Dichter und Denker ist Geschichte
In der Ukraine tobt ein Krieg, der bereits sehr viele Menschenleben gekostet hat, auf unseren Straßen werden täglich Menschen Opfer einer hanebüchenen Zuwanderungspolitik und unsere bisher stabile Wirtschaft stürzt nicht zuletzt aufgrund einer verfehlten Wirtschaftspolitik ab. Und wer erntet einen Shitstorm? Didi Hallerforden, der in einer ARD-Jubiläumssendung einen Sketch spielte, in dem er erläuterte, dass er wegen der von ihm verwendeten Wörter „Neger“ und „Zigeuner“ im Gefängnis säße. Die Reaktionen auf diesen Sketch zeigen treffend den geistigen Zustand eines nicht kleinen Teils der deutschen Bevölkerung, der zum Nachdenken Anlass gibt.
Aufpeitscher sind in der Regel diejenigen, die aus einer friedlichen Menschenmenge einen blutrünstigen Mob machen können. Man kann diese Spezis im Fußballstadion ebenso bewundern, wie auf Demonstrationen oder politischen Kundgebungen. Wo sie auftauchen, fliegen Steine und erfolgen Schlägereien oder gar Messerstechereien.
In jüngerer Zeit haben Aufpeitscher auch das Internet in Beschlag genommen, um dort ebenfalls Unfrieden zu stiften. Ihrem Tun ist es geschuldet, dass beispielsweise Gegner der Corona-Impfung ausgegrenzt und diffamiert wurden, dass Mahner des europäischen Kriegskurses als Putin-Versteher verächtlich gemacht werden und dass Gegner der woken Aktivität linker Parteien als Nazis gebrandmarkt werden.
Sie gefallen sich als Inquisitoren der modernen Zeit. Ihr Werkzeug ist nicht mehr die Streckbank oder die Daumenschraube, um einen Delinquenten dazu zu bewegen, zuzugeben mit dem Teufel im Bund zu sein. Das Mittel der heutigen Inquisition ist die Meinungsmache im Internet, um eine missliebige Person unter dem Gejohle der TikToker und Facebooker öffentlich „hinzurichten“. Der Dominikaner und grausame Inquisitor Walter Kerlinger (* vor 1345 in Erfurt; † 1373 ) [1] wäre stolz auf seine „Kinder im Geiste“.
Die Internet- Inquisitoren haben nun im 89jährigen Schauspieler Dieter Hallerforden ein neues Opfer gefunden. Dieser hatte in einer ARD-Jubiläums-Show eine leicht abgewandelte Version seines legendären "Palim, Palim!"-Sketchs vorgeführt und es gewagt, eine dem Zeitgeist angepasste Bemerkung zum Grund seiner Haft hinzuzufügen: Er habe verbotenerweise “Negerkuss” und “Zigeunerschnitzel” gesagt [2].
Dieser Sketch hat einen regelrechten Shitstorm verursacht, was aufzeigt, dass meinungslose Massen sehr leicht lenkbar sind. Viel zu wenige der medialen Schreihälse bedienen sich der Leistung ihres eigenen Denk-Apparats, wodurch die Aufpeitscher leichtes Spiel haben, ähnlich wie Walter Kerlinger bei den Hexenverfolgungen zu agieren.
Einen tiefen Bückling vor dem Wokeismus machte bedauerlicherweise auch so manche Fernseh- und Zeitungsredaktion, die in ihrer Berichterstattung rund um den Palim, Palim!-Sketch vom „N-Wort“ beziehungsweise „Z-Wort“ sprach [3], anstatt Klartext zu schreiben, um was es sich bei den Angriffen auf Dieter Hallerforden handelt: Um die gleiche Feigheit vor einer linken Bewegung, die Deutschland vor über 90 Jahren schon einmal ins Unglück stürzte.
Vielen Dank für Ihre Lesezeit!
Ihr Wolfgang Fottner