Die ausufernde Bürokratie als Sargnagel für Unternehmen
Warum Firmen nicht für die Versäumnisse der Politik heranzuziehen sind
Ob Lieferkettengesetz, Entwaldungsverordnung oder CO2-Grenzausgleichsmechanismus –deutsche und europäische Behörden liefern sich derzeit einen Wettlauf, wer noch absurdere Vorschriften im Namen des Klima- und Kinderschutzes auf den Weg bringt, die zunehmend Firmen strangulieren. Zeit, den Wahnsinn zu beenden.
Zahlreiche Firmeninhaber haben in den letzten Monaten und Jahren ihren Betrieb stillgelegt oder verkauft, weil Ihnen eine überbordende Bürokratie die Luft abschnürte, das eigene Unternehmen profitabel und mit akzeptablem Arbeitseinsatz zu führen [1], [2], [3].
Weltfremd agierende EU-Behörden und Politiker haben sich aufgemacht, die Kinderarbeit in der Welt zu tilgen, dass auch in Slums gerechte Löhne gezahlt werden, dass die Luft rein, das Wasser sauber und das Klima nicht lebensfeindlich wird. Dazu wurden unter anderem das Lieferkettengesetz, die Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) sowie der CO2-Grenzausgleichsmechanismus (CBAM) den Firmen als zusätzliche Fleißaufgaben neben den sonstigen Buchführungspflichten auferlegt.
Das Unternehmen Herrenknecht muss für diesen Wahnsinn 20 Personen beschäftigen, die derlei Papierkram abarbeiten [4]. Die anfallenden Personalkosten müssen Firmen selbst schultern. Es ist sehr zweifelhaft, ob derartige Maßnahmen irgendeinen Einfluss darauf haben, Kinderarbeit zu verhindern oder das Klima zu schützen. Es wäre zudem die ureigene Aufgabe der Politik, etwa die Kinderarbeit in Entwicklungsländern zu bekämpfen, indem beispielsweise Entwicklungshilfegelder gekürzt werden, wenn die verantwortliche Regierung nicht für die Beseitigung des Missstands sorgt. Diese Aufgabe nun über ein Lieferkettengesetz den Unternehmen aufzubürden ist eine schändliche Ablenkung vom eigenen Versagen.
Auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene gibt es bereits rund 4000 Pflichten, die der Maschinen- und Anlagenbau einzuhalten hat. Laufend werden von übereifrigen Bürokraten neue ersonnen. Das hat bereits Konsequenzen für Standorte, die zunehmend mit Schließungen und Wegzügen konfrontiert werden. Schließlich können sich immer weniger Unternehmen die Beschäftigung von unproduktivem Personal leisten, das lediglich dazu da ist, unnötige Formulare auszufüllen und für die Prüfung einer Behörde vorzuhalten, wenn diese vorsprechen, um nachzusehen, ob auch alle Vorschriften hinsichtlich CO2 oder Kinderarbeit eingehalten werden. Das ist schlicht als Gängelung zu bezeichnen.
Wird dieser Irrweg nicht schnellstens verlassen, braucht es keine prophetischen Fähigkeiten, um vorauszusagen, dass das goldene Zeitalter mit hohem Wohlstand für eine breite Bevölkerungsschicht in Europa und insbesondere Deutschland sehr bald Geschichte wird. Schließlich sind ausschließlich Firmen und nicht Behörden in der Lage, Wohlstand zu generieren. Und wer als Wähler dies nicht versteht, daher weiterhin Parteien wählt, die diese Miesere zu verantworten haben, arbeitet aktiv am Niedergang seiner Heimat mit. Jeder Einzelne hat es demnach selbst in der Hand, wie seine Zukunft und die seiner Nachkommen aussehen wird.
Vielen Dank für Ihre Lesezeit!
Ihr Wolfgang Fottner