Warum Monopole zu bekämpfen sind
Monopole sind eine Bedrohung für Gesellschaft, Wirtschaft und Frieden
Monopole sind von Übel, denn diese hebeln den Wettbewerb aus und ermöglichen es Monopolisten, Produkte zu Mondpreisen anzubieten sowie aufkommende Wettbewerber vom Markt zu fegen. Monopole werden nicht nur von Firmen angestrebt – und wurden teilweise bereits erreicht – sondern auch von Staaten, was in beiden Fällen mit Nachdruck abzulehnen ist.
Derzeit gibt es Vorwürfe gegen Apple, dieser Konzern würde seine Marktmacht missbrauchen, da das Unternehmen Verkauf und Reparatur seiner Produkte streng handhabt, zudem eine strickte Politik hinsichtlich angebotener Software betreibt [1]. Dies ist nicht nachvollziehbar, da jeder Handy-Kunde jederzeit zu einem alternativen Anbieter wechseln kann, wenn er mit Apple nicht zufrieden ist. Dies wird allerdings nicht oft der Fall sein, da Apple, anders als anderen Handyanbieter, die Privatsphäre der Kunden respektiert und etwa keine ungewollte Ortung des aktuellen Standortes vornimmt. Diese Funktion ist problemlos deaktivierbar, wird beim Einrichten des Handys sogar abgefragt, sodass diese erst gar nicht aktiviert wird.
Diese Hinwendung zum Kunden ist Microsoft mittlerweile völlig unbekannt. Die monopolistische Marktmacht von Microsoft ist wohlbekannt, da das Unternehmen mit dem Betriebssystem „Windows“ auf nahezu allen PCs zugegen ist. War dieses Betriebssystem mit "Windows 95" noch für jedermann selbst konfigurierbar, ist es heute dank der Registrierungsdatenbank "Registry" zu einer Art Blackbox mutiert, die es dem durchschnittlichen User nicht mehr erlaubt, auf einfache Art und Weise bestimmte Funktionen abzuschalten. Nur deshalb ist es möglich, dass Updates mit manchmal fatalen Auswirkungen zwangsweise aufgespielt werden können oder unerlaubt Daten an Microsoft abfließen, was angeblich dazu dient, über deren Analyse das Betriebssystem „Windows“ zu verbessern.
Das Unternehmen Adobe hat im Bereich digitaler Werkzeuge für Grafiker, Texter und Mediengestalter ein ähnliches Monopol aufgebaut. Mittlerweile gibt es Adobe-Produkte nicht mehr zu kaufen, sondern muss monatlich für deren Nutzung ein bestimmter Betrag in die Kasse von Adobe überwiesen werden [2]. Wer mangels Konkurrenz, die teilweise von Adobe aufgekauft wurde, nicht das Produkt wechseln kann, ist gezwungen, in den sauren Apfel zu beißen, will man seine eigenen Grafikdaten weiterhin nutzen. Die Marktmacht von Adobe ist mittlerweile so groß, dass sogar etablierte Platzhirsche, wie etwa Pantone massiv bedrängt werden können, was für den Wettbewerb alles andere als förderlich ist, wenn dieses Unternehmen die Segel streichen muss [3].
Hier zeigt sich ganz klar das Versagen entsprechender Aufsichtsämter, wie etwa dem Bundeskartellamt, die nicht in der Lage sind, diesem Gebaren einen Riegel vorzuschieben. Es würde schon viel helfen, Unternehmen mit starker Machtmacht zu verpflichten, die Details zu ihren Dateiformaten offenzulegen, damit Konkurrenzunternehmen entsprechende Importfilter anbieten können, um als Kunde einen Anbieterwechsel vornehmen zu können.
Während die Bundeswehr mittlerweile über eine eigene Cyberabwehr [4] verfügt, um Bedrohungen feindlicher Streitkräfte abzuwehren, verfügt die deutsche Wirtschaft über keine gleichartige Einrichtung, um ausländische Monopolisten in die Schranken zu weisen. Diese können daher nach Herzenslust Daten abgreifen, geheime Unterlagen erbeuten oder schlicht die Preise für die Nutzung ihrer Produkte in astronomische Höhen treiben. Ganz zu Schweigen davon, ein Programm einzustellen ohne das der Nutzer die Möglichkeit bekommt, auf einen adäquaten Ersatz umsteigen zu können [5].
Während die deutsche Industrie stets bemüht war, über jederzeit zugängliche Normen einen Pool zu schaffen, der weltweit von Firmen genutzt werden kann, ist dies im Fall von Software nicht der Fall. Diese Tatenlosigkeit, Monopole wirksam zu verhindern, führt mittlerweile dazu, dass der Wettbewerb erlahmt und die Monopolisten, wie etwa Amazon, in unverschämter Weise an der Preisschraube drehen können [6].
Zwar hat mittlerweile die US-Regierung gegen Google eine Wettbewerbsklage eingereicht [7] und auch das Bundeskartellamt prüft das Geschäftsgebaren von Microsoft [8], doch schrecken selbst hohe Geldstrafen diese zu gigantischen Globalplayern herangewachsenen Unternehmen nicht mehr ab [9], da diese mittlerweile über irrwitzige finanzielle Mittel verfügen, die es erlauben, selbst höchste Strafen zu verkraften und im Anschluss dennoch am jeweiligen Geschäftsmodell festzuhalten.
Somit zeigt sich, dass Monopole absolut abzulehnen sowie zu bekämpfen sind und der Wettbewerb unter den Unternehmen mit allen Mitteln aufrechterhalten werden muss. Das gilt auch für den Weltfrieden. Nur wenn einige gleichstarke Staaten existieren, ist der Frieden gewahrt. Wenn nur mehr ein Staat ein Machtmonopol besitzt, ist der Willkür Tür und Tor geöffnet. Das sollten alle Völker vor Augen haben, die meinen, dass der gegenwärtige Propagandafeldzug gegen Russland und China „das Böse“ aus der Welt tilgen wird. Das Gegenteil wird der Fall sein!
Vielen Dank für Ihre Lesezeit!
Ihr Wolfgang Fottner
Quellen:
[1]: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/usa-klage-apple-100.html
[3]: https://blog.wildix.com/de/erfolgreiche-abos-brauchen-wettbewerb/
[4]: https://www.bundeswehr.de/de/organisation/cyber-und-informationsraum
[5]: https://publisher.ch/2018/01/22/der-spielball-des-monopolisten/
[7]: https://www.zeit.de/digital/2023-01/google-wettbewerb-klage-us-regierung
[8]: https://www.golem.de/news/monopol-kartellamt-prueft-bedrohung-durch-microsoft-2303-173026.html