Wenn heimische Arten verdrängt werden

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Invasive Arten als Gefahr für heimische Pflanzen und Tiere

Im Pflanzen- und Tierbereich wird beklagt, dass eingeschleppte Arten, die sich in Gebieten außerhalb ihrer Heimat ausbreiten, heimische Arten verdrängen und schlimmstenfalls ein ganzes Ökosystem zum Kippen bringen. Der Weltbiodiversitätsrat geht davon aus, dass global gesehen 60 Prozent der weltweiten Ausrottungen von heimischen Pflanzen und Tieren auf invasive Arten zurückzuführen sind. Somit zeigt sich, dass es hauptsächlich der Mensch ist, der mit seinen Aktivitäten die Ökosysteme und somit sich selbst bedroht.

Ob Riesenbärenklau, Götterbaum, Schmalblättrige Wasserpest, Nilgans, Waschbär oder Nutria – rund 900 ursprünglich nicht hier heimische Pflanzen und Tiere haben sich laut Bundesamt für Naturschutz seit 1492 in Deutschland dauerhaft angesiedelt. Dieses Jahr, in dem Amerika entdeckt wurde, ziehen Wissenschaftler als Grenze für die Unterscheidung zwischen fremd und heimisch heran [1].

Bei vielen Arten, wie etwa den Sumpfkrebsen oder dem Riesenbärenklau ist die Beseitigung nicht mehr zu schaffen. Man beschränkt sich daher darauf, die Bestände einzudämmen und die Arten aus besonders sensiblen Bereichen – wie etwa Naturschutzgebieten – fernzuhalten.

Da diese Arten riesige Schäden anrichten, die laut dem in Bonn angesiedelten angesiedelten Weltbiodiversitätsrat (IPBES) jährlich rund 392 Milliarden Euro betragen [2], wird alles versucht, diesen Trend so gut es geht einzudämmen.

Die Ursache dieser Entwicklung ist der Mensch, der invasive Arten von einem Kontinent auf den anderen verpflanzt. So stehen beispielsweise nicht selten invasive exotische Pflanzen im Garten oder werden immer entlegenere Gebiete bereist, um dort beispielsweise zu wandern. Danach werden die dort genutzten Wanderschuhe, an denen sich noch Erde vom anderen Ende der Welt befindet, in der Heimat genutzt. Auf diese Weise tragen solche Urlauber unter Umständen dazu bei, völlig fremde Arten hier anzusiedeln.

Die Schweiz hat daher nun begonnen, im Kampf gegen invasive Arten konkrete Schritte einzuleiten. So wurde zum 1. September 2024 beispielsweise verboten, den auch in Deutschland beliebten Kirschlorbeer im eigenen Garten anzupflanzen [3].

Auch wenn von interessierter Seite oft der Klimawandel angeführt wird, dass sich invasive Arten ausbreiten, ist in der Fachliteratur vielmehr die Rede davon, dass es menschliche Aktivitäten sind, die es fremden Arten erlauben, in bisher nicht heimischen Regionen zu wurzeln. So haben beispielsweise Handelsschiffe die Rote Feuerameise von Südamerika nach Europa gebracht. Diese konnte bisher lediglich in Neuseeland in einem mehrjährigen Programm wieder ausgerottet werden [4].

Nicht der Klimawandel, sondern ein eingeschleppter Pilz ist schuld daran, dass in alpinen Gegenden Latschenkiefern an der sogenannten Braunfleckenkrankheit leiden [5]. Daran sind unter anderem Urlauber schuld, die illegal mitgebrachte, kranke Kiefernpflanzen vom Urlaubsort mitbringen und einpflanzen.

Während der Japankäfer ganze Felder abfrisst, die Pazifische Auster durch unkontrollierte Vermehrung die Strömung im Wattenmeer verändert und ein neuer Pilz unsere Salamander tötet, spiele unverantwortliche „Weltenretter“ das Lied vom schlimmen, menschgemachten Klimawandel. Zeit, aufzuwachen und diese unfähigen Möchtegerns zum Ausgang aus dem Bundestag zu geleiten.

Vielen Dank für Ihre Lesezeit!

Ihr Wolfgang Fottner


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